Die Stadt der Zukunft ist – Garten und Landschaft. Wie eine neue Sichtweise die Realität verändern könnte
Der gelernte Zimmerer, Architekt und selbstständige Gestalter Andree Weißert begreift es als einen ein Akt der Selbstfürsorge, wenn er aus dem Modus eines pessimistischen Krisendenkens herauswill und zu einem „radikalen Optimismus“ findet. Er verordnet sich damit einen „Positionswechsel, eine andere Blickrichtung, die Veränderung auslösen“ kann. Denn er ist sicher: „Wenn ich meinen Standpunkt verändere, verändert sich die Welt. Die Welt ist und wird, wie ich bin und werde.“ Als Architekt konzentriert er seinen radikal veränderten Blick dann vor allem auf die Stadt. Denn die „Städte, so wie wir sie kennen, werden verschwinden“, prophezeit er. „Aus ihnen heraus entsteht eine Landschaft, die dem Menschsein eine räumliche Entfaltung ermöglicht. Es werden nicht die Häuser und Straßen verschwinden. Was verschwinden wird, ist die Vorstellung, dass die Stadt ein Gefüge aus isolierten (Raum-)Zellen und Körpern ist. Dafür müssen keine Mauern eingerissen werden, ich muss nur meine Sehgewohnheit ändern.“ Und so beschreibt Andree Weißert in seinem kürzlich bei oekom erschienenen Buch »Ich bin die Stadt, das Klima und die Transformation« eine Stadt der Zukunft, die phasenweise auf jeden Neubau verzichtet, radikal entsiegelt wird, einen enormen Zuwachs an tierischem Leben erfährt, das in ihr anfallende Biomaterial im städtischen Stoffkreislauf hält, Humus aufbaut und die Luftqualität von Kurorten erreicht. Hinter solchen Visionen stehen natürlich auch gravierende Veränderungen im sozialen Zusammenleben der Menschen, die u.a. dazu beitragen, dass sich das Stadt-Umland-Verhältnis verbessert und entspannt. Dazu ermutigt Weißert in seinem Buch zum aktiven Gestalten durch selbstwirksames Handeln. Damit wird die Stadt der Zukunft, wie Weißert sie uns vorführt, zu einem „erweiterten Naturraum“, der sich nahtlos mit dem ländlichen Raum verbindet.
Zum Autor:
Andree Weißert ist gelernter Zimmerer und hat Architektur studiert. Seit 2009 arbeitet er als selbstständiger Gestalter, Handwerker, Autor und Dozent in Berlin. Im Spannungsfeld seines Alltags entsteht ein differenzierter Blick auf Stadt, Arbeit und Gesellschaft der Gegenwart. Daraus entwickelt er eine Perspektive für einen nachhaltigen Zugang zur Welt.
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