Aktuelles
Die Debatte um den Steigerwald - Eine Chronologie
Der Kampf um einen dritten Nationalpark in Bayern geht weiter. Lesen Sie hier eine chronologische Übersicht >> über die Debatte um den Steigerwald, die nun schon seit 2007 andauert.
Weiterführende Literatur zum Nationalpark Kellerwald-Edersee
BECKER, W., FREDE, A. u. W. LEHMANN (1996): Pflanzenwelt zwischen Eder und Diemel. Flora für den Landkreis Waldeck-Frankenberg mit Verbreitungsatlas. Naturschutz in Waldeck-Frankenberg 5: 510 S., Edertal/Korbach
FREDE, A. (2009): Naturwälder in der Nationalpark-Region Kellerwald-Edersee – Ein Beitrag zur Urwaldfrage in Deutschland. 2. Hessisches Naturwaldforum Buche 2008. Mitteilungen der Hessischen Landesforstverwaltung Bd. 47: 70-78, Wiesbaden.
KUBOSCH, R. u. N. PANEK (2017): Verborgene Urwälder am Edersee – eine Bilderreise. Ambaum-Verlag, 152 S., Basdorf.
LÜBCKE, W. u. A. FREDE. (2007): Naturschutzgebiete in Hessen – schützen – erleben – pflegen, Band 4: Landkreis Waldeck-Frankenberg mit Nationalpark Kellerwald-Edersee. Hrsg. Nordhess. Gesellsch. f. Naturk. u. Naturwiss. e.V. Cognitio Verlag, 256 S., Niedenstein
MORKEL, C. (2017): Rindenwanzen (Heteroptera, Aradidae) in Hessen: Vorkommen, Ökologie und Gefährdung. – Philippia 17 (2): 87-134. Kassel.
SCHAFFRATH, U. (1999): Zur Käferfauna am Edersee (Insecta, Coleoptera). Philippia 9/1: 1-94, Kassel. (plus diverse Gutachten und Folgepublikationen)
©Foto: Achim Frede
Hans Bibelriether erhält den NaturVision Ehrenpreis
Als Leiter des Nationalparks Bayerischer Wald prägte Hans Bibelriether die Nationalpark-Philosophie "Natur Natur sein lassen". Nun wurde ihm der Naturvision Ehrenpreis für sein Lebenswerk verliehen.
Den Film zur Ehrenpreisverleihung kann man auf der Website des Naturvision Filmfestivals anschauen:
Wildes Montenegro
In unserer Rubrik IMMER EINE REISE WERT stellt Luzia Pesch in Heft 2/2021 den Nationalpark Prokletije vor. Hier finden Sie weitere Eindrücke von der schroffen Bergwelt, den glitzernden Seen und den kulinarischen Genüssen, auf die man sich als Wanderer in der Grenzregion zwischen Montenegro und Albanien freuen kann. (Fotos: Luzia Pesch)
Rudi Schreiber
Abschied von einem, der viele grüne Räder gedreht hat
Am 7. März verstarb 81-jährig der Öko-Manager und Vordenker globaler Nachhaltigkeit, Rudi Schreiber, in „seiner“ Stadt Frankfurt am Main. Was man leichthin Verstorbenen nachruft, hier stimmt es in großer Detailschärfe: Er wird fehlen. Fehlt schon jetzt. VON CLAUS-PETER LIECKFELD
Zu meinen frühsten Werbefernseh-Bildern gehört DER WEISSE RIESE, der eine Riesenwäscheleine von Horizont zu Horizont spannt – oder doch mindestens vom rechten Fernsehbildrand zum linken – und der dann seine Riiiiiiesen-Waschkraft lobt. Genial, so was merkt man sich. Damals kannte ich den Vater des Weißen Riesen nicht, und als ich ihn, Anfang der Achtziger, kennenlernte, hatte er mit Waschpulver, das Flüsse und Bäche zum Schäumen brachte (wir erinnern uns ….), nichts mehr am Hut.
Rudolf L. Schreiber, „der Rudi“ für alle, die ihn kannten, legte eine rasante Wende hin, wie sie sich nur in wenigen Lebensgeschichten dergestalt vollendet finden lässt. Unter dem Einfluss von Frederik Vester, der Ökologie wie keiner vor ihm popularisieren konnte, ohne dabei die Wissenschaft zu nivellieren, und begleitet von seinem Lebensfreund Horst Stern, dem Zentralgestirn des Umweltjournalismus‘ und des Tierverständnisses, erfand er sich neu. Sich und vor allem seine Branche, die werbliche. Es fand und befand, dass es nicht nur um Formen und Formeln geht, sondern um Inhalte. Und das zuallererst.
Er, der mit seiner Kreativität leicht und locker hätte blödsinnig reich werden können, wurde einer der erfolgreichsten Werber für die Natur, Ideengeber, Kampagnen-Schmied.
Er prägte den Satz „Einweg ist kein Weg – Mehrweg ist der Weg“ und verhalf der ersten großen Mehrwegkampagne zum Erfolg, war Mitbegründer des BUND, dessen Emblem er entwarf, promotete Bierfirmen, die auf Öko umschwenkten, beriet über Jahre Wasserwirtschaftsverbände, die die Ressourcenschonung ernst nahmen, veröffentlichte Erfolgsbücher wie Rettet die Vögel und Tiere auf Wohnungssuche, vernetzte (sein absolutes Lieblingswort) sich mit den kreativsten Köpfen der Republik, war Mitgestalter der Naturschutz- und Nationalparkpraxis.
Immerhin, er bekam einen Naturschutzpreis und war Öko-Manager des Jahres, sprach in Davos vor der damaligen politischen Weltelite: „ … ihr habt alle nur eine wichtige Aufgabe, die Welt zu retten“. Der damalige britische Premierminister, Edward Heath, sagte ihm anschließend: „ … hat mich sehr gefreut, den grünen Karl Marx kennenzulernen“.
Seine Mitarbeiter konnte er an den Rand der Verzweiflung bringen. Einen seiner besten, sah ich vor geschätzt zwanzig Jahre beim Haare-Raufen: „Rudi, die haben einen Flyer bestellt, e i n e n Flyer, wir liefen denen ein Konzept zur Weltrettung. Die bezahlen aber nur den einen Flyer …“
In manchem teilte er das Schicksal fast aller Avantgardisten: Zu weit voraus. Zu weit, um vom Mainstream gesehen und gehört zu werden. Die Notwendigkeit, die Weltwirtschaft nachhaltig umzusteuern predigte, schrieb, zeichnete er schon zu Zeiten, als dergleichen noch für eine postromantische Marotte gehalten wurde. Und er hielt durch. Unermüdlich. „Das geht nicht“, akzeptierte er nur, wenn es erkennbar falsch war. Unproduktive Zweifler konnte er in ihre Schranken zurücklächeln.
Rudi war ein Ideen-Vulkan. Und die Gefahr war groß, dass eine Eruption, noch eh sie zu Formen ausgehärtet war, von der nächsten mitgerissen wurde.
Sein letztes großes Ziel war es, seine United Regions – einen Zusammenschluss von Regionen auf Grundlage von Resilienz und Nachhaltigkeit – an den Start zu bringen. Eine Idee, an der man sich leicht verheben kann, das wusste er.
Mal sehen, Rudi, vielleicht klappt es auch ohne Dich. Aber wenn, dann sicherlich nur in Deinem Geiste.
Fernsehtipps zum 50-jährigen Jubiläum des Nationalparks Bayerischer Wald
Wegen Corona und Schlechtwetter wieder häufiger zuhause? Mit unseren Filmtipps zum 50-jährigen Jubiläum des ersten Nationalparks in Deutschland könnt ihr euch zumindest virtuell in die Natur begeben.
Wetterphänomene und ihre Auswirkung auf Wasser und Wald im Müritz-Nationalpark
Pressemitteilung vom Müritz-Nationalpark, 08.10.2019
Nationalparkamt lädt zum 17. Wissenschaftlichen Kolloquium am 7. November nach Waren ins Müritzeum. Anmeldefrist bis zum 18. Oktober verlängert!
Mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von 10,4°C war 2018 in Deutschland das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Es zählt gleichzeitig zu den trockensten Jahren seit 1881. Im 17. Wissenschaftlichen
Kolloquium des Müritz-Nationalparks wollen wir der Frage nachgehen, ob und in wie weit sich solche Wetterextreme auf die Natur im Müritz-Nationalpark auswirken. Wie variabel sind z.B. Grundwasserzuströme eines Sees in Zeit und Raum? Wie sehen Dynamik und Trends der Grundwasserneubildung aus? Wie reagieren Waldbäume auf Trockenjahre?
Mit der Einrichtung des langfristigen Forschungsprogramms TERENO wurde vor 10 Jahren die Grundlage zur Beantwortung dieser und vieler weiterer Fragen gestellt. Der Müritz-Nationalpark wurde damals Teil eines der vier Untersuchungsgebiete der Helmholtz-Gemeinschaft.
Im Wissenschaftlichen Kolloquium 2019 werden Ergebnisse aus diesem langjährigen Monitoring-Programm vorgestellt und mit weiteren Daten zu Klima und Wetterphänomenen ergänzt. Wir laden Sie am 7. November um 9.30 Uhr in das Müritzeum nach Waren ein, um mehr über die Wirkungen von Wetter und Klima im Müritz-Nationalpark zu erfahren.
Anmeldung und Infos zu den Vorträgen unter www.mueritz-nationalpark.de >>.
Kletteraktion zum Schutz der Urwälder in den rumänischen Karpaten
Umweltorganisationen protestieren gegen drohende Zerstörung des UNESCO-Weltnaturerbes durch Straßenbau und Abholzungen in Rumänien.
Gemeinsame Pressemitteilung von ROBIN WOOD, EuroNatur und Agent Green
Bukarest, Hamburg, Radolfzell. Die Umweltorganisationen ROBIN WOOD, Agent Green und EuroNatur protestieren gegen die fortschreitende Zerstörung der rumänischen Natur- und Urwälder. Für den Schutz der Wälder im Domogled Valea Cernei Nationalpark in den rumänischen Südkarpaten setzten Kletteraktivisten am vergangenen Wochenende ein spektakuläres Zeichen: Sie spannten ein 50 Meter langes Banner mit dem Schriftzug »SAVE ROMANIAN PRIMARY FORESTS!« Am Samstag flatterte das Banner über einem Pass, am Sonntag über einem 200 Meter breiten Taleinschnitt. Die Aktivisten markierten auf diese Weise das UNESCO-Weltnaturerbegebiet Ciucevele Cernei, das unter dem Schutz der gesamten Menschheit steht.